Die Fremdanamnese

Fachkundiger Leitfaden zur Fremdanamnese in der medizinischen Praxis. Lerne, wann und wie die Anamnese durch Dritte effektiv eingesetzt werden kann, um umfassende Patienteninformationen zu erhalten. Inklusive Tipps zur Zustimmung des Patienten, Umgang mit Minderjährigen und speziellen Situationen wie Stress und Suchtverhalten. Sei für die medizinische Fachsprachprüfung gut vorbereitet! #Fremdanamnese #Medizin

Die Fremdanamnese, auch als Anamnese durch Dritte bezeichnet, bezieht sich auf die Durchführung der Anamnese nicht direkt mit dem Patienten selbst, sondern primär mit Familienmitgliedern wie Eltern, einem rechtlichen Betreuer und sogar Freunden oder Nachbarn. Diese Maßnahme wird ergriffen, wenn der Patient die Fragen des Arztes aufgrund von eingeschränkter Zurechnungsfähigkeit, Ansprechbarkeit oder anderen Gründen wie Jugend, Demenz, Bewusstseinsstörungen, psychischen Erkrankungen, Behinderungen oder sprachlichen Barrieren nur unzureichend oder gar nicht mehr beantworten kann.

Worauf sollte bei einer Fremdanamnese geachtet werden?

  1. Zustimmung des Patienten: Es ist entscheidend zu überprüfen, ob der Patient selbst ansprechbar ist und in der Lage ist, einer Fremdanamnese zuzustimmen. Die Arzt-Patientenbeziehung beruht auf Vertrauen, daher sollte sichergestellt werden, dass der Patient einverstanden ist, befragt und untersucht zu werden, bzw. dass eine dritte Person Informationen über ihn preisgeben kann.

  2. Minderjährige Patienten: Bei minderjährigen Patienten ist es erforderlich, die Anwesenheit der tatsächlichen Eltern zu überprüfen und sicherzustellen, dass schriftliche Zustimmung vorliegt, wenn Untersuchungen oder Befragungen vorgenommen werden sollen. Minderjährige Patienten sollten in der Prüfung mit “Du” und dem Vornamen angesprochen werden, während die Eltern gesiezt und mit dem Nachnamen angesprochen werden.

Wann ist eine Fremdanamnese zusätzlich sinnvoll?

  1. Stresssituationen: In bestimmten Einzelfällen kann eine Fremdanamnese sinnvoll sein, selbst wenn der Patient ansprechbar ist. Dies kann helfen, ein besseres Bild der psychosozialen Situation des Patienten zu erhalten, insbesondere in besonderen Stresssituationen.

  2. Dissimulation: Bei Patienten, die dazu neigen, Symptome zu minimieren oder zu verschweigen (Dissimulation), kann die Einbeziehung von Angehörigen oder Freunden zu einem umfassenderen Verständnis führen.

  3. Verdacht auf Suchtverhalten: Bei Verdacht auf Drogen- oder Alkoholmissbrauch kann die Fremdanamnese mit Angehörigen oder Freunden helfen, da der Patient möglicherweise nicht offen über seinen Konsum sprechen kann oder will.

Die Fremdanamnese in der medizinischen Fachsprachprüfung

In der medizinischen Fachsprachprüfung (FSP) ist es wichtig, sprachlich angemessen auf den Patienten und seine Begleitperson zu reagieren und die Fragen korrekt zu stellen. Hierbei ist die Verwendung der 3. Person Singular für den Patienten und der 3. Person Plural für die Begleitperson entscheidend.

 

Bei Anwesenheit eines Kindes sollte dieses in der 2. Person Singular angesprochen werden.

 

Ein Beispiel für eine Fremdanamnese findet sich in unserem YouTube-Video “Die Fremdanamnese in der FSP“. 

 

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