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Die Patientenvorstellung // Das Arzt-Arzt Gespräch


In diesem Teil der Prüfung stellen Sie Ihren Patienten aus Teil 1, dem Anamnesegespräch, einem ärztlichen Kollegen mündlich vor. In diesem Teil ist es wichtig ausschließlich mit Fachtermini zu kommunizieren, da die Fachbegriffe von der Kommission bewertet werden. Als Hilfsmittel dürfen Sie hier die Notizen aus Teil 1 der Prüfung nutzen. Nachdem Sie den Patienten vorgestellt haben, werden Ihnen von einem gespielten Kollegen Fragen zum Patienten oder dem Fall gestellt, die Sie flüssig, verständlich und grammatikalisch richtig beantworten müssen.




Worauf müssen Sie in diesem Teil der Prüfung achten?


Stellen Sie den Patienten identifizierbar vor

Das bedeutet, dass Sie gleich zu Beginn des Gesprächs personenbezogene Daten richtig wiedergeben. Zum Beispiel: “Herr Sebastian Vest, 59 Jahre alt, 93 Kilogramm bei einem Meter 83 schwer.”


Beziehen Sie sich inhaltlich korrekt auf den zuvor gesehenen Patienten

Sprechen Sie also bitte von “starken Schmerzen im rechten Oberbauch” als nur von “Bauchschmerzen”. Allgemeine Abhandlungen Ihres Patienten können dazu führen, dass Sie weniger Punkte in der Gesamtbewertung erhalten.


Drücken Sie sich grammatikalisch verständlich aus

Bilden Sie nachvollziehbare und auf C1 Niveau anwendbare Sätze. Sie müssen keine langen Sätze formulieren, wie zum Beispiel im Arztbrief. Bereiten Sie sich Sätze vor, die Sie als Redemittel für diesen Teil der Prüfung verwenden können. Zum Beispiel könnten Sie einige Teile der Anamnese wie folgt einleiten: “Die vegetative Anamnese ergab Fieber, Schüttelfrost und Abgeschlagenheit. Außerdem berichtete der Patient von rezidivierender Obstipation. Ansonsten war die vegetative Anamnese unauffällig.”

Hier ist es sinnvoll nochmal die Themen Adjektivdeklination und Adjektivbildung anzuschauen. Außerdem, dass sollten Sie allerdings für jeden Teil der Prüfung beherrschen, spielt der Satzbau, vor allem in Verbindung mit Konjunktionen, eine ganz wichtige Rolle.


Stellen Sie den Patienten strukturiert vor

Dafür ist es hilfreich, die Notizen bereits strukturiert auf Ihrem Notizblock zu vermerken. Und dann arbeiten Sie Teil für Teil der Anamnese ab. Ich persönlich mag es gerne, die Sozialanamnese mit den personenbezogenen Daten zu nennen. Das passt gut zusammen und der Patient ist direkt identifizierbar. Bei einer Einleitung wie: “Herr Sebastian Vest, 59 Jahre alt, 93 Kilogramm bei einem Meter 83 schwer.” können Sie ganz einfach noch die Informationen aus der Sozialanamnese anhängen: “Herr Vest gab an Richter am Arbeitsgericht zu sein. Er ist zweimal geschieden und wohne seit seiner zweiten Scheidung wieder bei seinen Eltern.”


Berichten Sie in der nötigen Detailtiefe

Das bedeutet, dass von Ihnen gefordert wird die Symptome Ihres Patienten sehr genau zu beschreiben. Wenn der Patient von “drückenden, starken Schmerzen spricht”, geben Sie diese Informationen bitte genau so in der Patientenvorstellung wieder. Wenn Sie nur von starken Schmerzen sprechen, kann dies dazu führen, dass Sie in der Gesamtbewertung weniger Punkte bekommen.


Treffen Sie klare Aussagen über die wesentlichen Anamnesebefunde

Hier ist Ihr medizinisches Wissen gefragt! Wovon gehen Sie aus? Welche Verdachtsdiagnose haben Sie und welche Differenzialdiagnose? Diese nennen Sie im Anschluss an die Vorstellung des Patienten. Ein schönes Redemittel, das Sie sich merken können, ist folgendes: “Aufgrund der anamnestischen Angaben gehe ich von einem Verdacht auf …. aus. Differenzialdiagnostisch kommt/kommen …. in Betracht.”

Ein Tipp von meiner Seite: überlegen Sie sich direkt was für Ihre Differenzialdiagnosen spricht. Danach wird gerne in der Prüfung gefragt.


Treffen Sie klare Aussagen über die wesentlichen Behandlungsschritte (Prozedere/aktuelle Therapie)

Geben Sie genau an, welche diagnostischen Maßnahmen Sie durchführen möchten. Benutzen Sie dafür bitte ausschließlich die Fachbegriffe. Dasselbe gilt für die aktuelle Therapie und Therapievorschläge, auch diesen geben Sie bitte in Fachsprache an.


Wenden Sie Fachwörter korrekt an

Für die richtige Anwendung von Fachwörtern gibt es Punkte. Trainieren Sie vorab ausgiebig Ihren Wortschatz und seien Sie sicher in der Fachsprache.


Beantworten Sie Rückfragen ohne sprachliche Probleme und seien Sie in der Lage auf einen Befund sprachlich spontan zu reagieren

Trainieren Sie spontanes Antworten. Das wird Ihnen helfen. Nehmen Sie sich einen Lernpartner, der Ihnen zufällige Fragen stellt und diese müssen Sie beantworten. Wenn Sie merken, dass Sie lange überlegen müssen oder keinen vernünftigen Satz mehr sagen können, schreiben Sie sich die Antworten auf und trainieren diese.

Im Fall, dass Sie eine Frage nicht beantworten können, geben Sie bitte eine kompetente und entsprechende Antwort: “Es tut mir leid, ich kann Ihnen derzeit keine sichere Antwort auf Ihre Frage geben. Ich würde mich gerne mit einem Kollegen aus der ….. (der jeweiligen Fachabteilung) diesbezüglich absprechen, um Ihre Frage sicher beantworten zu können.”

Haben Sie andere Ideen, wie Sie auf eine Frage reagieren können, auf die Sie keine Antwort wissen? Dann schreiben Sie diese in die Kommentare, ich werde sie zeitnah kommentieren.


Seien Sie in der Lage an einer Diskussion über den Teil teilzunehmen

Wie stehen Sie zu dem Fall? Was ist Ihre fachliche Meinung dazu? Trainieren Sie Diskussionen und überzeugen Sie mit Argumenten.


Ich hoffe sehr, dass Ihnen dieser Text wie auch das dazugehörige Video helfen!

Sollten Sie noch Fragen haben, kommen Sie in unsere Facebookgruppe: “Medizinische Fachsprachprüfung (FSP) // Approbation auf Deutsch” - dort stehen wir Ihnen jederzeit mit unserem Wissen zur Verfügung und beantworten Ihre Fragen gerne.





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